Viertelfazit

Es scheint, als wäre ein bisschen der Alltag eingekehrt. Ein wenig Normalität nach den Festtagen von Köln, Wolfsburg, Berlin und Augsburg. Vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen, Platz 12, nur einen Punkt entfernt von der roten Laterne. Zeit also, die Euphorie im Keller zu verstauen und gegen die vielbenutzte Kiste „Meckern und Motzen“ auszutauschen? Mitnichten.

Spiele wie gegen Köln oder Wolfsburg waren absolute Highlights. Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht jedes Spiel ein Höhepunkt sein kann. Und während gegen Augsburg fast jeder Schuss, der auch nur halbwegs in Tornähe kam, seinen Weg ins Netz fand, so lief es gegen Ingolstadt genau anders herum. Selten ein kurioseres Gegentor gesehen, das der Ausgleichstreffer zum 2:2. Dreiband-Billard in 3D.

Was bleibt also zu sagen, nachdem nun ein Viertel der Saison vorbei ist?

  • Erste und wichtigste Erkenntnis: Die Wild Wings konnten bisher gegen jeden Gegner mithalten. Läßt man die beiden Spiele gegen Krefeld und Iserlohn vom Saisonbeginn mal außen vor, so gab es keine richtig deftigen Klatschen bei denen man komplett chancenlos war. Das war so nicht unbedingt zu erwarten. Im Gegenteil, die meisten Spiele waren enge Kisten und mit ein bisschen mehr Cleverness und Glück, hätten es gut 4 oder 5 Punkte mehr sein können. Aber hättewennundaber zählt nicht.
  • Das Team hat nach den drei Auftaktniederlagen massiv dazugelernt. Die Mannschaft agiert seither abgeklärter und nervenstärker als in besagten Spielen, in denen die Nervosität förmlich greifbar war. Man versucht zuallererst den Laden hinten dicht zu halten und kümmert sich erst dann um das Spiel nach vorn. Das ist sicher auch der Verdienst des Trainergespanns.
  • Es gibt keine leichten Siege. Jeder Punkt muss mit 100 oder mehr Prozent hart erarbeitet werden. Schledrian und Unkonzentriertheiten werden von praktisch allen Gegner gnadenlos bestraft. Die Liga ist dermaßen ausgeglichen, dass es fast unmöglich ist einen kompletten Spieltag richtig zu tippen. Bwin freuts.
  • Zum ersten Mal seit Jahren bzw. Jahrzehnten gibt es wieder eine echte Nummer eins im Schwenninger Gehäuse. Wie oft er das Team gerade in den Anfangsminuten im Spiel gehalten hat, dass ist aller Ehren wert. Nicht auszudenken, wenn Dima länger ausfallen würde, denn
  • Verletzungen und/oder Ausfälle können nur sehr schwer kompensiert werden. Schon gar nicht auf den Schlüsselpositionen.

Gestatten Sie mir, werter Leser, zum Schluß noch einige persönliche Anmerkungen:

  • Das Zuschauen macht einfach Spass! Tempo und individuelles Können sind um Lichtjahre vom Rumpelhockey der 2. Liga entfernt. Waren Spieltage in den letzten Jahren eher Pflichttermine, so freue ich mich nun wieder auf jedes einzelne Spiel.
  • Die Stimmung in der Halle ist grandios und erinnert zum Teil an alte Zeiten.
  • Ich freue mich immer, wenn eine ordentliche Anzahl Gästefans anreisen. Diese tragen nicht nur zur vielzitierten „Eishockey-Stimmung“ bei sondern sind für die GmbH außerdem „easy money“ – also leichtverdientes Geld. Man muss es ja nicht gleich übertreiben, gell Adler? 😉

Je näher das Wochenende rückt, desto mehr hat sich das Thema „Normalität“ aber auch schon wieder erledigt. Die Vorfreute aufs Wochenende elektrisiert die Massen. Sonntag. Mannheim. Live im TV. 1500 Gästefans. Ausverkauft. Seit Wochen. Der Wahnsinn geht weiter.

Schreibe einen Kommentar