Wie gewonnen so zerronnen

So ungerecht -oder doch eher so gerecht?- ist Sport: Da gewinnen die Wild Wings das Spiel gegen Bietigheim ohne ein eigenes Tor zu erzielen und nur einige Wochen später folgt die Rache des Eishockeygottes. Und sie (die Rache) war grausam.

Denn eigentlich kann man das Spiel gegen die Nordlichter doch gar nicht verlieren. Nicht mal ohne Torwart. Aber hätte, wenn und aber: Fakt ist: es wurde verloren und es ließ die Augen der Fishtown-Spieler glänzen wie Kinderaugen am Weihnachtsabend. Als ob sie es selbst nicht ganz glauben konnten, was da gerade passiert war.

Ein Null-Punkte-Wochenende. Das erste in dieser Saison übrigens. Da macht das böse Wort „Krise“ ganz schnell die Runde. Besonders unter jenen Zeitgenossen, die noch vor wenigen Tagen ernsthaft und erbittert darüber diskutierten, wie sich die Wild Wings im Falle des (schon fast sicher geglaubten) Aufstiegs in die DEL verhalten sollten.

Aber so wurde aus der „unschlagbaren“ Mannschaft ganz schnell eine Söldnertruppe ohne Charakter. Und ohne Verteidigung. Und mit einem miserablen Überzahlspiel. Und erst der Trainer. Das kann ja nichts werden. Wie sprach einst ein großer deutscher Denker in schier grenzenloser Weisheit? „WIR BRAUCHEN EIER!“ sprachs und schaute grimmig in die Welt! Eier? Gibt es dafür nicht das Federvieh, welches das Schwenninger Wappen ziert? Natürlich brauchen wir Eier! Tore! Kisten! Buden! Wir brauchen einen Knipser. Einen Bomber der Nation! Einen Kovalev (43 Tore 1994/95)! Einen Mackay und einen Chernomaz! Wir müssen schleunigst die ganze Mannschaft auswechseln! Jetzt! Sofort!

Oder brauchen wir vielleicht eher ein bisschen mehr Gelassenheit? Am Ende würden wir dann vielleicht erkennen, dass die Mannschaft eine ganz hervorragende Saison spielt und spätestens nach den Siegen gegen Crimmitschau und Weiden wieder den Kontakt nach oben aufgenommen hat. Aber dann wird wahrscheinlich schon wieder über die Meisterschaft diskutiert… ist das gerecht?

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