PHPStorm

Die Entwicklungsumgebung ist für den Programmierer quasi das, was der Werkzeugkoffer für den Handwerker ist. Mit Bedacht zusammengestellt, innig geliebt und für Außenstehende absolut tabu. Ebenso ist sie Gegenstand leidenschaftlicher, fast mit religiösem Eifer geführter Diskussionen.

Ich war jahrelang Vertreter einer minimalistischen Weltanschauung. Wenn auch nicht in seiner radikalsten Form. VI war mir dann doch zu minimalistisch. Aber etwas wie Notepad++, später dann SublimeText war das Mittel der Wahl. Schnell, schlank und einfach zu bedienen waren die entscheidenden Kriterien. Bescheiden, wie ich nunmal bin, reichten ein bisschen Syntax-Highlighting und eine Funktionsliste bereits aus, um mich glücklich zu machen.

Natürlich Gezungenermaßen habe ich alle paar Jahre wieder Eclipse ausprobiert, meist aber bereits nach wenigen Tagen genervt aufgegeben und bin reumütig zu meinem schuckelig-flotten Editor zurückgekehrt. Nicht dass mich der Funktionsumfang von Eclipse nicht beeindruckt hätte: für mich war es schlicht unbedienbar. Zig Plugins und Aktualisierungen und Konfigurationen, die auf mysteriöse Weise am nächsten Tag plötzlich verschwunden waren. Ein Monster aus der Usability-Hölle, nur übertroffen vom Meister aller Höllenmonster, Gimp.

Vor einiger Zeit (naja, ist auch schon wieder anderthalb Jahre her), wurde ich dann auf PHPStorm aufmerksam. Und was soll ich sagen: JA, es war Liebe! Und zwar auf den ersten Blick. Herunterladen, installieren, loslegen. Soll soll das sein. Dazu ein aufgeräumtes UI mit allen Features, die ich bei den Minimal-Editoren schon immer vermisst hatte: Debugger für PHP und Javascript, Versionskontrolle, Datenbank – alles unter einem Dach. Alle Shortcuts und Tastenkombinationen lassen sich anpassen, man kann einfach Snippets anlegen und verwenden, eine Shell gibts und und und. Das beste ist aber die Einfachheit. Es funktioniert einfach. Die Komplexität erschließt sich einem erst nach und nach – dann wenn man tiefer in die Materie eingedrungen ist und nicht gleich zu Beginn, wenn einem alles erschlägt. Ich habe bisher jedenfalls kein Feature gefunden, dass mir fehlen würde. Ausser vielleicht doch: die Git Integration ist zwar gut, erfordert aber ein Navigieren durch 3 manchmal 4 Menüebenen. Aber irgendwas ist schließlich immer.

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